Roman Pohl
Die Famlie flieht von Dresden in den Westen. In Düsseldorf habe ich das Abitur gemacht und in Heidelberg, Lille und Berlin Medizin studiert. Um schließlich im rechtsrheinischen Köln als Allgemeinarzt zu arbeiten und im Souterrain mit Kollegen eine Substitutionsbehandlung für Heroinabhängige aufzubauen. Die Arbeit und meine Familie, Freude an Literatur und Musik, ab und an ein Ausbruch (Arbeit in Kalkutta, Ein-Mann-Segeltrip Marseille/Zykladen, Marathonlaufen in New York) - das hat mich in Bewegung gehalten.
Jetzt lebe ich in Berlin und Brandenburg.
Dr. Kurons letzte Woche habe ich um die Jahrtausendwende geschrieben. Der Verlag war ebenso überrascht wie ich, als der Krimi für den Glauser-Debüt-Preis nominiert wurde. Schreiben gefiel mir, aber der Verlag geriet in Schwierigkeiten und ich bekam nicht den Preis und dann habe ich es mit dem Schreiben wieder gelassen.
Badende, ganz jung
Zu Beginn der Corona-Zeit stehe ich unschlüssig vor meinem Bücherregal und schlage erstmals wieder den ´Dr. Kuron` auf, lese mit zunehmendem Interesse meinen eigenen Text und denke: nicht zu schlecht - machs besser. Bald transponiere ich den Text mit vielen Veränderungen ins Präsens, um damit einen Folgeroman beginnen zu lassen. ´Badende, ganz jung` erscheint 2021 im EuropaBuch-Verlag.
2. Ausgabe im EuropaBuch-Verlag: Sept. 2021
Video (Mai 2021) zur Einführung des Buches:
https://www.youtube.com/watch?v=b_FpdI3C1I
Tele-Interview zu ´Badende, ganz jung` Oktober 2021:
Roman Pohl - Badende, ganz jung - YouTube
Besprechungen zu: Badende, ganz jung Peter Meisenberg (Autor; Köln): Das Buch Roman Pohls um das Schicksal des rätselhaften Renoir-Gemäldes sprengt die Konventionen gängiger Krimis. Wie ein B. Traven den 21. Jahrhunderts führt uns ein ungestümer Erzähler auf unbegangenen Pfaden mit überraschenden Abbiegungen durch eine spannende Geschichte, die dem Begriff Abenteuer einen neuen Sinn verleiht. (04. 05. 2021) Helmut Lethen (Germanist und Kulturwissenschaftler; Wien): Raymond Chandler sagt zu Dashiell Hammet: "Hammet gab dem Mord die Leute zurück, die Grund haben, zu morden, und nicht nur da sind, um eine Leiche zu liefern." Dunkel bleiben die Gründe, die in Roman Pohls Roman eine von der Drogenmafia verfolgte Chilenin und einen glücklosen polnischen Herzchirurgen, der sich als Facharzt in Köln niedergelassen hat, in einen Kunstraub verwickeln, zu dem sie Pete the Knife nach Paris und Brügge chauffiert. Es wird ein Horrortrip. Die Morde (und der Sex) werden im ´hard-boile`-Stil von Hammet beschrieben. , aber das hebt das Buch nicht dem Ensemble der Kriminalliteratur heraus. Der Blick des Facharztes kommt in der grotesken Phyiognomik seiner Figuren zur ätzender Geltung - "sein Gesicht hat den Farbton eines Hypertonikers". Es ist die Detailbesessenheit, mit der Roman Pohl sich auf Insulin-Spritzen, Schswermut von Lokalitäten und Body-Assessoires bis zu den Corona-Masken zwischen Köln und Düsseldorf-Oberkassel fixiert, um "von einer wirklich nicht sauberen Oberfläche in finstere Tiefen einzutauchen." Zuweilen mischt sich der Autor unters Personal seines Romans, man wird unterrichtet, dass er sowohl Stephen Greenblatts Buch über Shakespeare wie Thomas Pynchons "Die Enden der Parabel" oder den neuesten Harari liest und Free Jazz liebt. Gegen Ende hat noch eine Praktikantin des WDR-Hörfunk ihren Auftritt, "im Trenchcoat wie die Gangster in den Melville-Filmen", macht sie den Kunstraub ... Eine Krminalgeschichte, deren Aufmerksamkeit sich auf den Aufstand der Dinge richtet, ohne an Spannung zu verlieren. (14.05.2021)