Frieda unter Verdacht
Heidi Gebhardt

Ullstein Taschenbuch Verlag

Taschenbuch

ISBN 978-3-5486-1280-5

9,99 € [D], SFr. 11,50 [CH], 10,30 € [A]
Tante Frieda, leidenschaftliche Köchin, erfolgreiche Hobbyermittlerin und zarte 80 Jahre alt, ist empört: Im idyllischen Frankfurter Viertel Hohe Tanne gehen neuerdings 'leichte Mädchen' in der Nachbarschaft ein und aus. Eines Abends wird Frieda in jenes zweifelhafte Haus gerufen. Dort angekommen, entdeckt sie eine blutüberströmte Frau in Minirock und Lackstiefeln. Da steht plötzlich die Polizei im Raum. Frieda ist die Hauptverdächtige in dem Mordfall. Jetzt kann nur noch Lena helfen – ihre immer hungrige Nichte. Und vielleicht auch die beiden verliebten Hauptkommissare Bärbel König und Peter Bruchfeld, falls sie sich kurz etwas anderem als ihrer jungen Liebe zuwenden können.
Heidi Gebhardt

© Foto: Alice Gebhardt

Heidi Gebhardt

Heidi Gebhardt, geboren 1962, war früher als Kundenberaterin in Werbeagenturen tätig und arbeitet heute als freie Autorin. Schon früh hat sie ihre große Liebe zum Kochen und zur Kriminalliteratur entdeckt, der sie sich nach der Geburt ihrer Kinder noch mehr widmen konnte. Ihr erster Krimi um Tante Frieda erschien im Selbstverlag und war ein großer Erfolg in Hanau und Frankfurt. Die Autorin lebt seit über zehn Jahren im Hanauer Stadtteil Hohe Tanne.

Empfehlung der Woche

Frieda unter Verdacht ist die Empfehlung der Woche der SYNDIKATs-Redaktion vom 17. Oktober 2016.

Kritikerstimme

Der nunmehr dritte "Hohe-Tanne-Krimi" mit Tante Frieda präsentiert sich in altbekannter, unterhaltsamer Marnier: Die immer unter Geldnöten leidende Nichte Lena, die rüstige Tante Frieda, eine Handvoll leckerer Gerichte, von Brotsuppe bis zum Wildschweingulasch, die im Anhang auch noch in Rezeptform zu finden sind, und ein unterhaltsamer Krimi bilden die Zutaten des Buches, das es auch an Lokalkolorit nicht mangeln lässt: Da wird nahezu tagesaktuell auf das restaurierte Karussell in Wilhelmsbad eingegangen, das Barockschloss Philippsruhe, das Goldschmiedehaus finden Erwähnung, und die Wege, die Frieda mit ihrem Dackel geht, erkennt der ortskundige Leser auf Anhieb. Dass die Autorin selbst seit über zehn Jahren im Hanauer Staddteil Hohe Tanne lebt, ist unverkennbar.
Andrea Euler, Gelnhäuser Tageblatt vom 13. Oktober 2016

Drei Fragen an Heidi Gebhardt

Warum haben Sie sich für ein Leben mit dem Verbrechen entschieden?
Weil ich so die bösen Fantasien ausleben kann, ohne dass jemand wirklich zu Schaden kommt.

Was ist Ihre Lieblingswaffe?
Im ersten Krimi kam das Opfer durch Gift ums Leben, im zweiten durch eine Kurzwaffe, im dritten wurde das Opfer mit einem Kerzenständer erschlagen. Es gibt also keine "Lieblingswaffe".

Wann begann Ihre kriminelle Laufbahn?
Erschreckend spät: erst 2013! 


Leseprobe

Sie musste nicht lange überlegen. Den Schlüssel hatte sie sorgfältig in der Konsole im Flur verstaut. Eilig schlüpfte sie in ihre Straßenschuhe. Amsel sprang schwanzwedelnd auf, weil sie dies als Signal zum Gassi gehen verstand. Frieda befahl ihrem Hund, wieder Platz zu machen, und eilte über die Straße. Was mochte nur passiert sein?
Frieda klingelte an der Haustür gegenüber. Niemand öffnete. Sie hatte das doch richtig verstanden, oder? Es hatte in der Leitung so geknackt, und Wittiberts Stimme war dumpf gewesen. Sie atmete tief ein. Wohl war ihr nicht dabei, aber sie steckte den Schlüssel ins Schloss und sperrte auf. Die Haustür ließ sie weit offen stehen.
»Hallo?«, rief Frieda und ging ein paar Schritte ins Haus hinein. »Hallo?« Sie lauschte. Absolute Stille. »Herr Wittibert? Wo sind Sie denn? Brauchen Sie Hilfe?«
Frieda tippelte vorsichtig in das große Wohnzimmer und erstarrte. Da lag ein Mädchen auf dem eleganten Sofa. Blutüberströmt. Frieda schrie auf und eilte zu dem Mädchen. Es lag auf der Seite, den Kopf verdreht, sodass das Gesicht fast auf der Sitzfläche ruhte. Frieda umfasste vorsichtig den blutigen Kopf mit beiden Händen und drehte das Gesicht der Fremden zu sich.
»Hören Sie mich? Hallo? Leben Sie noch?«, fragte Frieda mit zittriger Stimme. Da sah sie den schweren Kerzenständer auf dem Sofa liegen. Damit musste das Mädchen erschlagen worden sein. Frieda folgte einem Impuls und griff nach dem Kerzenständer. Sie hielt ihn fest umklammert. In ihrem Kopf wirbelten die Gedanken durcheinander. Das ist die Tatwaffe! Ich muss die Tatwaffe sichern. Einen Arzt muss ich rufen. Und die Polizei! Schnell! Frieda wollte Hilfe holen, aber sie stand so unter Schock, dass sie sich einen Moment lang weder bewegen noch schreien konnte.
Plötzlich rief von draußen eine tiefe Stimme: »Hallo? Polizei! Wir kommen jetzt rein!«
Frieda war erleichtert. Gott sei Dank! Sie streckte den hereinkommenden Polizisten den blutigen Kerzenständer entgegen. Sie wollte rufen: »Endlich! Hilfe! Holen Sie einen Arzt!« Aber aus ihrem geöffneten Mund kam kein Laut. Eine Sekunde später lag sie, von dem Beamten flach auf den Boden gedrückt, hilflos da. Grob wurden ihre Arme nach hinten gezerrt und ihr Handschellen angelegt.