Auf die Knie!
Bruno Heini

Gmeiner-Verlag

Taschenbuch

ISBN 978-3-8392-0230-2
2022. Auflage

15,– € [D], SFr. 21,90 [CH], 15,50 € [A]
»Ihre Gedanken glitten zurück zu dem Schuss. Die Vorstellung, an den Ort des Geschehens zurückzukehren, nahm ihr die Luft zum Atmen.«

Das Kunstmuseum Luzern hat ein Werk des weltbekannten Künstlers William Turner erworben und präsentiert es erstmals den Besuchern. Doch während der Ausstellung kommt es zum Überfall: Zwei bewaffnete Männer stürmen ins Gebäude und reißen das Bild von der Wand. Weil die Flucht misslingt, nehmen sie eine Geisel. Als Chris Palmer nach einer Konzertprobe das Museum verlassen will, entdeckt sie die Männer. Sie setzt ihnen nach und bekommt die Geisel zu fassen. Doch dann fällt ein Schuss …
Bruno Heini

© Bruno Heini

Bruno Heini

Bruno Heini lebt mit seiner Frau und den beiden schwarzen, ehemaligen Katern Jimmy und James über den Dächern von Luzern. Er arbeitete erfolgreich als Unternehmer bevor er sich auf das Schreiben von Thrillern verlegte. Auf seinen Luzern-Thriller „Teufelssaat“ folgten „Engelsknochen“, „Höllenwut“ und „Deine Zeit läuft ab“. Anschliessend legte er nach mit „Auf die Knie!“.

Heinis Bücher erreichen regelmäßig Spitzenplätze in der Schweizer Taschenbuch-Hitparade.

Fragen der SYNDIKATS-Redaktion an Bruno Heini

Du schreibst Thriller, nicht Krimis. Worin besteht der Unterschied?

Im Krimi klärt der Detektiv recht gemütlich ein Verbrechen auf, ohne sich dabei persönlich in Gefahr zu begeben. Im Thriller verhindert die Heldin eine Straftat und gerät dabei persönlich in Lebensgefahr. Die Jägerin wird also zur Gejagten. Kurz: Im Krimi geht die Heldin auf das „Böse“ zu, im Thriller kommt dieses zu ihr.

In deinen Thrillern spielt eine Frau die Heldenrolle, die couragierte Warenhaus-Detektivin Palmer. Wieso nicht ein Mann? 

Ich möchte zeigen, dass es ganz viele Frauen gibt, die stärker sind als Männer. Ich bin ja selber mit einer solchen Frau verheiratet. Palmer, meine Heldin, kickt schon mal einem Mann, der ihr zu nahe tritt, schon mal dorthin, wo’s echt schmerzt. Hierbei zielt sie meist nicht aufs Schienbein.

Was reizt dich am Genre des Thrillers?

Natürlich die Spannung. Außerdem liebe ich die Auseinandersetzung mit Extremsituationen, weniger im wirklichen Leben, mehr als Gedankenspiel. In einem Thriller lässt es sich so schön in Lebensgefahr begeben, ohne Gefahr zu laufen, selber ermordet zu werden. Es reizt mich, mit den Bildern von Gut und Böse zu spielen und auch mit allen Schattierungen dazwischen.

Die Lust auf Spannung scheint übrigens eine menschliche Konstante zu sein. Viele setzen sich in der Freizeit freiwillig einer Gefahr aus, um in der Angst Lust zu erfahren, wie beim Fallschirmspringen, Extrembergsteigen oder Bungee-Jumping.

Was sagst du zum Vorwurf der Gewaltverherrlichung in deinen Romanen oder dass sie zu Gewalt animieren könnten?

Grundsätzlich lasse ich jedem Menschen seine Meinung. Aber wer Zeitungen liest weiß, die Wirklichkeit ist viel schlimmer. Persönlich bin ich der klaren Auffassung, dass sich nicht automatisch jeder ein Ohr abschneidet, der ein Bild von Van Gogh betrachtet.

Welche Autoren haben dich besonders inspiriert?

Gepackt haben mich die ersten drei Thriller von Thomas Harris: Schwarzer Sonntag, Roter Drache, Schweigen der Lämmer. Seine später folgenden Romane haben mich eher enttäuscht. Insofern erhält Michael Connelly von mir einen höheren Notendurchschnitt für alle seine Bücher insgesamt.

Wie gehst du vor beim Schreiben?

Erst bringe ich auf etwa zwei Seiten eine grobe Idee zu Papier. Daraus entwickle ich dann ein zwanzigseitiges Manuskript. Dieses verfeinere ich mit Details auf vielleicht achtzig Seiten mit ersten Dialogen. Dann folgt der erste Entwurf, den ich dann vervollständige. Ähnlich einer Bleistiftskizze, die man weiter ausarbeitet und schließlich mit Farbe belebt.

Ich glaube es war Da Vinci, der gesagt hat, ein Künstler arbeite auch, wenn er nicht male. Er meinte damit all die dem Werk vorausgehenden Gedanken, die viel Zeit in Anspruch nehmen. Allerdings kann man Überlegungen überall anstellen, während banaler Tätigkeiten – auf dem Weg von A nach B oder beim Duschen.

Das SYNDIKAT-Gewinnspiel

Auf welchen Namen hat Michael Connelly seinen Helden getauft, dessen Nachname an eine Schlagbohrmaschine erinnert?

Lecker: Unter allen richtigen Antworten verlost Bruno Heini drei Geschenkpackungen mit feinen Schweizer Pralinen. Bitte schickt eure Lösung bis zum 9.2.2023 mit der Betreffzeile Fragespiel per E-Mail

Leseprobe

»Was haben wir denn hier?«, fragte er mit gespieltem Lächeln durch die Tür. »Verdünner und Lösungsmittel? Du wirst brennen wie eine Fackel.«

Sie hörte, wie er draußen hantierte. Dann schwappte klare Flüssigkeit von außerhalb durch die Bodenritze in die Kammer und verteilte sich auf der Fläche. Verdünner! Hochbrennbar! Sofort atmete Palmer tief ein, bevor alle Luft hier drin verpestet war. Gleich würden sich die giftigen Dämpfeim ganzen Kabuff verteilen.

Palmer stieg auf eines der wackeligen Regale, um nicht mit den Füßen in der brennbaren Flüssigkeit zu stehen. Es gab kein Entrinnen. Panisch fingerte Palmer ihr Handy aus der Tasche und entsperrte es. Aber bevor sie die Nummer der Polizei wählte, schoss es ihr durch den Kopf, sie dürfe das Gerät jetzt auf keinen Fall zu benützen. Wegen Explosionsgefahr war es an Tankstellen streng verboten, während des Nachfüllens die Dinger zu benützen, also steckte sie das Handy wieder ein.

Hastig sah sie sich um. Die Kammer bot keinen Notausstieg, kein Fenster, nichts. Aber wusste dies der verdammte Kerl draußen?

»Du meinst, ich schaffe es nicht durch diese Luke?«, fragte Palmer laut. »Du könntest dich täuschen.« Sogleich zerschmetterte sie so laut wie möglich Glas. »Bye-bye«, rief sie durch die Tür. Bei der Klinke tat sich etwas. Einen Augenblick später schwang die Tür nach außen und krachte hinten an die Wand.

Von oben im Regal sah Palmer, wie der Kerl mit weit aufgerissenen Augen, das Messer vor sich gestreckt, in die stockdunkle Kammer stürzte. Blitzschnell sprang sie vom Regal herab und rammte ihm die zerbrochene Leuchtstoffröhre ins Gesicht. Als ihre Füße Stand gefunden hatten, zog sie die Glaszacken zurück und trieb ihm die Scherben in den Hals. Und noch einmal.