BoandlKramer
Die 23 besten Kriminal-Kurzgeschichten des Ralf-Bender-Preises 2015
Isabella Archan
HePeLo-Verlag
280 Seiten

© C. Assaf
Isabella Archan
Isabella Archan - Krimiautorin und Schauspielerin
ist in Graz geboren und war nach ihrer Schauspielausbildung nicht nur auf den Bühnen von mehreren großen Häusern zu sehen, sondern ist auch auf den Fernsehbildschirmen in Serien und Spielfilmen präsent. Seit einigen Jahren führt Isabella Archan in der Welt der Bücher selbst Regie, darunter die erfolgreichen Krimireihen mit der MörderMitzi und der Ermittlerin Edwina Teufel am Gardasee. Großer Beliebtheit erfreuen sich ebenso ihre MordsTheaterLesungen.
Aktuell: "Die Schlange von Sirmione"
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Zu jedem Krimi ein eigenes Programm - "MordsTheaterLesung" - ein Krimiabend mit Theater & Lesung
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Preisträgerin des Friedrich-Glauser-Preises 2016
Hias erhielt den Friedrich-Glauser-Preis in der Sparte "Kurzkrimi". Alle Nominierten dieser Kategorie finden Sie hier.Der Preis ist mit 1.000 Euro in bar in nicht fortlaufend nummerierten Scheinen dotiert. Der Preisträger wurde am Samstag, dem 23. April 2016 während der 30. CRIMINALE, des Jahrestreffens des SYNDIKATs, in Marburg verkündet und geehrt.
Begründung der Jury
Der Hias, in: BoandlKramer & andere Geschichten aus dem Bayerischen Wald, Edition Golbet, HePeLo Verlag"Kinder sind grausam", heißt es. Was damit gemeint ist, das illustriert Iris Leister vortrefflich mit ihrer Geschichte aus dem provinziellen Kosmos des Bayerischen Waldes. Es ist eine abgründige, zutiefst böse Geschichte, die auf sonderbare Weise dennoch das Mitgefühl des Lesers zu wecken versteht, äußerst treffend erzählt im Idiom des Landstrichs und der ganz eigenen, trotzig-verletzten Sprache der kindlichen Hauptfigur. Sie arbeitet mit Sprachbildern, die sich vielleicht nicht allen Volljährigen, diesseits der Donaulinie Geborenen sofort erschließen, wohl aber konsequent die Innensicht des Kindes, seiner Umgebung und ihrer speziellen Atmosphäre wiedergeben. Die familiären Bande, das unauslöschbare Gefühl der Verlassenheit des Erstgeborenen, der sich mit einem hilfsbedürftigen kleinen Bruder konfrontiert sieht, der plötzlich um jede noch so kleine Aufmerksamkeit von Seiten der Eltern betteln muss, der immer nur wieder hören muss: "Benimm dich halt, du bist doch groß" – all das schafft bei uns als Lesern eine Identifikation mit der Hauptfigur, die wir auch dann nicht abschütteln können, als wir längst ahnen, dass dieser vernachlässigte Junge ein Monster ist, das uns in seinen Bann schlagen will. So ist dieser dunkle Kurzkrimi in allererster Linie auch eine Familiengeschichte von verblüffender Allgemeingültigkeit.