Franz-Maria Sonner, Das gute Leben
Wer sich ins Wellness Hotel begibt, sollte Franz Maria Sonners Roman "Das gute Leben" im Gepäck haben.
Max Bronski
Kunstmann
Als Heinrich Brodersen für ein verlängertes Wochenende in ein Wellness-Hotel im verschneiten Schwarzwald aufbricht, um seinen alten Patenonkel Dietrich zu besuchen, ist ihm dies eine eher lästige Pflicht. Brodersen kommt vor seinem Onkel an, genießt das gute Essen und die eigenwilligen Sitzungen und Gesprächsabende des Haustherapeuten Dr. Zephalus. Schon bald ist Brodersen in ein dichtes Gewebe von Geschichten eingesponnen, in denen, so verschroben sie sich zunächst darstellen, ernsthafte Lebenskonzepte aufscheinen, vor allem die Kernfrage, wie und ob überhaupt ein gutes Leben zu führen sei. Anfangs noch souverän, gerät Brodersen schnell in einen Sog, der ihn immer mehr mit der eigenen Vergangenheit, den verlorenen Lieben und Chancen konfrontiert. Weder Aromatherapie noch Vierhandmassagen bringen die alte Souveränität zurück. Sein scheinbar wohl eingerichtetes Leben steht zur Disposition.
© Peter Frese
Max Bronski
Max Bronski (Franz-Maria Sonner) wuchs in München auf. Er studierte Soziologie (Dipl.Soz.) und Neuere Deutsche Literatur (Dr. phil.) an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sonner ist Produzent und Herausgeber von elektronischen Medien und Hörbüchern, er schreibt Hörspiele und Romane. Seit 2006 ist er unter dem Pseudonym Max Bronski Autor von Kriminalromanen. Seine Reihe um den Münchner Antiquitätenhändler Gossec (zuletzt erschien 2018 "Schneekönig") ist inzwischen Kult. Große Beachtung fand auch sein Roman "Der Tod bin ich" (2013). Für "Oskar" erhielt er 2019 den Glauser-Preis für den besten Kriminalroman des Jahres. Im März 2023 erschien "Urs der Berserker".