Mord im Altmühltal
Martin Meyer

Gmeiner-Verlag

Taschenbuch

ISBN 978-3-8392-0174-9
2022. Auflage

12,– € [D], SFr. 17,90 [CH], 12,40 € [A]
Der Großgastronom Pit Baldauf möchte einen Biergarten eröffnen - ausgerechnet am Karlsgraben bei Treuchtlingen, der unter Denkmalschutz steht. Das erhitzt die Gemüter der Anwohner sowie der Historikerin Ricarda Held, die über die Geschichte des Landstrichs forscht. Das Projekt soll zu Fall gebracht werden. Da kommt die Leiche des Hobby-Archäologen Meindl, die im Karlsgraben entdeckt wird, gerade recht. KOK Hans Wörle ermittelt: Hat die Tat mit dem Biergarten zu tun? War Meindl einem Geheimnis im Karlsgraben auf der Spur?
Martin Meyer

Martin Meyer

Martin Meyer, geb. 1967, früher Strafrichter, heute Romane, Kurzgeschichten und Lyrik. Außerdem spielt er Orgel und Posaune. So gilt sein Ohrenmerk dem Dreiklang von Sinn, Text und Wort. Sein juristisches Wissen gibt er heute weiter, als Dozent für „Strafprozessrecht für Autorinnen und Autoren“, zum Beispiel auch auf der CRIMINALE in Hannover. Er lebt mit seiner Frau Dagmar in Franken.

Am 8. Juli 2020 kam im Gmeiner-Verlag sein Debütroman „Der falsche Karl Valentin“ heraus. Sein Krimi "Mord im Altmühltal" ist am 13. April 2022 bei Gmeiner erschienen. Kurzkrimis aus seiner Feder sind unter anderem im Wellhöfer Verlag und im adakia Verlag veröffentlicht.

Am 9. Oktober 2024 ist nun bei Gmeiner der dritte Roman des gerne zwischen den Genres wandelnden Autors erschienen: "Die Orgelbauerin". 

(c) Foto: Manuela Obermeier

Gewinnspiel

Die Frage zum Gewinnspiel:

Wie lautet die in der Wissenschaft übliche lateinische Bezeichnung des Karlsgrabens?

Unter allen richtigen Einsendungen werden zwei signierte Exemplare des Krimis verlost.

Bitte Einsendungen bis 31.Mai 2022 hierhin: martin_meyer67@gmx.net

 

 

Ein exklusives Interview mit dem Autor

Wo schreibst du am liebsten?

Ich brauche meine gewohnte Schreib-Umgebung. Jedenfalls hart am Manuskript schreibe ich am liebsten daheim an meinem Schreibtisch, auch mal in Hotelzimmern, aber selten in Cafés und schon gar nicht im Zug.          

Warum bist du im SYNDIKAT?

Autoren und Autorinnen sind zwar starke Solisten, Gemeinschaft macht aber stärker. Ich habe von meinen Kontakten schon oft profitiert und arbeite gern mit anderen zusammen.                   

Dein Lieblingsgetränk?

Beim Schreiben gutes Mineralwasser oder Saftschorlen mit wenig Säure. Am Abend samtige französische Rotweine.           

Wo findest du Ruhe?

Bei einem langen Spaziergang, möglichst an einem anderen Ort. Daheim beim Musizieren an der Orgel.         

Wo Aufregung?

Würde ich lieber Inspiration nennen, weil ich für Aufregung viel zu sensibel bin. Ich lasse mich gern auf Reisen inspirieren und im anregenden Gespräch mit lieben Menschen.  

Deine persönlich meist gehasste Frage?

Ist das autobiografisch?          

Leseprobe

Ricarda Held saß im letzten Zug der Regionalbahn Nürnberg–Treuchtlingen, weil ihr Auto den Geist aufgegeben hatte. Am Mittag hatte sie den Hybrid-Honda wegen akuter Überhitzung und geplatzten Kühlers zu einer Erlanger Werkstatt abschleppen lassen. 

In Weißenburg waren die letzten Mitreisenden ausgestiegen; Ricarda war nun die Letzte im Waggon. Die Zunge klebte ihr am Gaumen. Sie hatte heute viel zu wenig getrunken, weil sie zu sehr mit Klausuren beschäftigt gewesen war, die sie an ihrem Lehrstuhl in Erlangen noch hatte korrigieren wollen, um zu Hause in Treuchtlingen ruhige Semesterferien zu haben. 

Aber was war bei einer Historikerin schon ruhig? Jeder Tag konnte Geschichte schreiben. 

In fünf Minuten hielt der Zug in Treuchtlingen. Ricarda stand auf, streckte sich und fasste in die Gepäckablage nach ihrem Trolley. 

Vollbremsung. Ein Zug in den Eisen. 

Sie verlor den Halt, stieß mit den Rippen gegen die Lehne des nächstvorderen Sitzes und ließ ihren Rollkoffer fallen. 

Ricardas Herz setzte einen Schlag aus. Harrte des Aufpralls, der »Person im Gleis«. Wenige Sekunden bloß, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten. Dann kam der Zug mit einem Ruck zum Stehen. 

Ricarda sank auf ihren Sitz, zog den Trolley zu ihren Füßen. Das Licht im Wagen war erloschen. Finsternis rings umher. Weißenburg mit seinen beleuchteten Fabrikhallen lag hinter ihnen. Ricarda rückte ans Fenster, hielt sich die rechte Handkante gegen die Stirn, um das Notlicht an der Decke abzuschirmen, und blickte hinaus. Nur allmählich gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit. 

Der Zug war vor dem Karlsgraben zum Stehen gekommen, an dem frei stehenden Anwesen am Nordrand. Unberührte Natur, die Ricarda sowie die Initiative »Rettet den Karlsgraben« vor der »Heuschrecke« Pit Baldauf retten wollten. Baldauf besaß an der Altmühl und in Nürnberg bereits vier Luxushotels. Und wollte nun am Rande des Karlsgrabens einen kleinen, bescheidenen Biergarten eröffnen. Aber, da war sich Ricarda sicher, er würde keine Ruhe geben, bis man ihm nicht nur den Biergarten, sondern ein Hotel am Karlsgraben genehmigte. Baldauf-Disneyland an der Altmühl, das allen Bemühungen von Stadt und Landkreis um sanften Tourismus hohnsprach. Womöglich hatte er sich schon ein Grundstück unter den Nagel gerissen. Wenn ja, würde er es baldmöglichst einzäunen. 

Der Zug fuhr wieder an – anscheinend war es nichts Ernstes gewesen. Warum aber die Vollbremsung? Hatte die etwa mit Baldauf zu tun?

Termine

Wann Was Wo
08. Dez. 24
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