Mord in Schönbrunn
Beate Maxian

goldmann TB


ISBN 978-3-4424-8296-2

8,99 € [D], SFr. 12,90 [CH], 9,30 € [A]
In Schönbrunn bietet sich der Wiener Polizei ein grausiges Bild: Mitten im Park des Schlosses liegt – auf Rosen gebettet und in ein Brautkleid gehüllt – die Leiche einer Frau. Die Ermordete ist keine andere als die vor fünf Jahren verschwundene Exverlobte des prominenten Wiener Hoteliers Felix Beermann, der in wenigen Tagen seine neue Liebe heiraten will. Die Journalistin Sarah Pauli, die für eine Sonderausgabe gerade über Hochzeitsbräuche recherchiert, macht der Fall misstrauisch. Und als sie kurz darauf eine geheimnisvolle Botschaft mit Bezug zu dem Fund in Schönbrunn erhält, beginnt sie zu ermitteln. Dabei stößt sie auf weitere mysteriöse Spuren, die sie in gefährliche Nähe zum Täter bringen ...

Beate Maxian

Beate Maxian

Österreicherin mit bayerischen Wurzeln. Sie verbrachte ihre Kindheit in Bayern, Österreich und im arabischen Raum, lebt als freie Autorin, Moderatorin und Journalistin in Oberösterreich und Wien. Ihre Familienromane und die in Wien angesiedelten Kriminalromane mit der Journalistin Sarah Pauli sind Bestseller in Österreich. Sie wurde mit Stipendien ausgezeichnet, mehrmals für Preise nominiert und sie ist Initiatorin und Organisatorin des ersten österreichischen Krimi Festivals: Krimi Literatur Festival. 2022 wurde ihr der Ehren-Glauser für ihr herausragendes Engagement im Bereich der deutschsprachigen Kriminalliteratur zuerkannt. 

 

 

Empfehlung der Woche

Mord in Schönbrunn ist die Empfehlung der Woche der SYNDIKATs-Redaktion vom 28. November 2016.

Kritikerstimmen

Besondere Qualität zeigen Maxians Krimis durch ihre ausgeklügelte Konstruktion.
buchkritik.at

Spannend und mit einer gehörigen Portion Gesellschaftskritik versetzt – was braucht ein wirklich guter Krimi mehr?
WienerZeitung.at

Clevere Story mit spannend-humoristischem Aufbau – bitte mehr davon!
Stadtkurier am Sonntag 

Drei Fragen an Beate Maxian

Wie viele Verbrechen gehen auf Ihr Konto?
Genau kann ich das nicht sagen, die Strichliste wurde mir gestohlen. Aber fünfzehn oder zwanzig werden’s schon sein.

Was haben Sie zu Ihrer Verteidigung zu sagen?
Es muss geschrieben werden, was geschrieben werden muss.

Was ist Ihre Lieblingstatwaffe?
Gift, das macht keine Flecken.

Leseprobe

Komisch, dachte sie noch im Laufen. Unvermittelt fiel ihr die Märchenszene mit Schneewittchen im gläsernen Sarg ein. Eine Figur oder Puppe – so genau konnte sie das nicht erkennen – lag wie aufgebahrt auf einem Tisch mitten auf dem breiten Weg zwischen den Rasenflächen. Vom Schloss aus gesehen die dritte Reihe der Parterrefelder. Brennende Grablichter umrahmten das seltsame Setting. Eine Kunstinstallation? Oder wurde hier gerade eine Filmszene gedreht? Allerdings fehlten die Crew und die Kameras. Hier war überhaupt weit und breit kein Mensch zu sehen, weder weiter vorne beim Neptunbrunnen noch sonst irgendwo.
Neugierde machte sich in ihr breit. Sie gab sich einen Ruck und ging auf die Szene zu. Die Frau trug ein langes weißes Spitzenkleid, das seitlich über den Tisch drapiert worden war. Sie hielt die Hände über der Brust gefaltet, und ihre Augen waren geschlossen. Kleine zartrosa Rosen zierten das zu einer eleganten Frisur hochgesteckte brünette Haar, und ihre Lippen waren rot geschminkt. Eine schlafende Braut, dachte Valentina. Doch war das wirklich eine Kunstinstallation? Valentina zwang sich, ihr ins Gesicht zu sehen, und erkannte auf der Stelle, dass diese Frau tot war. Augenblicklich spannten sich ihre Muskeln an, und reflexartig wollte sie davonlaufen. Doch ihr Geist sträubte sich dagegen. Sie blieb wie angewurzelt stehen und starrte die aufgebahrte Frau an. Unter dem weißen Kleid lugten zarte Arme hervor, die Handgelenke so schmal wie die eines Kindes. Ihre blasse Haut war durchscheinend wie Seidenpapier, unter dem sich die Knochen deutlich abzeichneten. Ein Geschöpf, das aus der Feder der Gebrüder Grimm hätte stammen können, wären da noch Haare schwarz wie Ebenholz gewesen. Schneewittchen. Die Haut so weiß wie Schnee, die Lippen so rot wie Blut … Valentina traute sich nicht, näher an den Tisch zu treten oder die Tote gar zu berühren, aus Angst, sie zu zerbrechen. Die Frau ist war tot, und irgendjemand hat sie liebevoll sorgsam hier aufgebahrt.