Selige Witwen
Ingrid Noll
Diogenes
Kriminalroman
Sie fürchten weder Tod noch Teufel, klauen in Kaufhäusern, spielen Schwarzfahren und lassen dies und das -- natürlich völlig arglos -- in Taschen und anderen Versenkungen verschwinden. Aber nicht nur das: Cora und Maja, das sind zwei Freundinnen, die füreinander durch Mord und Todschlag gehen. Ein verschworenes Duett ...
Selige Witwen -- der Titel nimmt das Fazit schon vorweg -- ja, die gibt es natürlich zum Schluss, mal wieder, auch nicht nur eine und die diebische Freude darauf, wer es denn diesmal sein wird, beschleicht einen schon auf den ersten Seiten. Erneut bestehen Frauen den hemmungslosen Kampf gegen unterdrückende Mannsbilder, siegt ungeahnte weibliche Kaltschnäuzigkeit über männliche Herzlosigkeit, endet der Geschlechterkampf mit vollen Gräbern für die Opfer und vollen Taschen für die Witwen.
Aber natürlich ist in dem neuen Buch alles auch wieder ganz anders. Maja lebt mit Cora in der Toskana und sie lebt von Coras Witwengeld -- und das nicht schlecht. Die Abenteuerwege der beiden führen nach Frankfurt, mitten ins Rotlichtmilieu, mit Prostitution, Betrug und allem, was dazugehört. "Dem gehört die Rübe abgehackt" -- da sind sich die Freundinnen, ihr Opfer fest im Blick, einig. Von Zuhälterkreisen bis in die millionenschwere Schickeria: Das mörderische Duo verdreht Köpfe, vergibt Körbe und verteilt tödliche Dosen. Männer kriegen ihre Denkzettel, Frauen die Erbschaft.

© Foto: Regine Mosimann
Ingrid Noll
Ingrid Noll wurde 1935 in Shanghai geboren und studierte in Bonn Germanistik und Kunstgeschichte. Sie ist dreifache Mutter und Großmutter. Nachdem die Kinder das Haus verlassen hatten, begann sie Kriminalgeschichten zu schreiben, die allesamt sofort zu Bestsellern wurden. ›Die Häupter meiner Lieben‹ wurde mit dem Glauser-Preis ausgezeichnet und, wie andere ihrer Romane, auch erfolgreich verfilmt.
Ingrid Noll erhielt 2005 vom SYNDIKAT den 'Ehren-Glauser'.