Bisherige PreisträgerInnen
Die bisherigen PreisträgerInnen in der Kategorie "Roman"
2023: Ellen Dunne: Boom Town Blues, Haymon
Foto © Orla Connolly
Die Begründung der Jury:
Zuerst passiert ein Mord. Dann gibt es eine Leiche in der österreichischen Botschaft in Dublin.
Drogenbanden kommen ins Spiel, skrupellose Immobilienhaie und Banken, unfähige Politik.
Es wird komplizierter, weitere Verbrechen geschehen, es passiert Überraschendes. Schließlich löst sich alles auf …»Boom Town Blues« von Ellen Dunne ist ein ganz normaler Krimi.
Und trotzdem ist er etwas ganz Besonderes. Die ersten zwei Sätze deuten es schon an:
»Die Stadt glitzert heute Abend. Funkelt wie die Augen eines Wahnsinnigen.«
Nach den ersten Seiten ist man sich sicher: Dieses Feuerwerk, das die Autorin hier sprachlich zündet, hält sie nicht durch.
Tut sie aber. Da blitzen Ironie auf und Sarkasmus, Intelligenz, Lebensfreude – und ganz viel Witz. Hier überfallen einen manchmal die Sätze von hinten und machen einen sprachlos. Im positiven Sinn. DAS macht das Buch zu etwas Besonderem. Es ist eine pure Freude, dieses Buch zu lesen. Man weiß nie, von woher man im nächsten Satz angefallen wird. Und freut sich darauf.
Außerdem nominiert waren:
- Frauke Buchholz: Blutrodeo (Pendragon)
- Linus Geschke: Das Loft (Piper)
- Jan Costin Wagner: Am roten Strand (Galiani)
- Inken Witt: Warten.Leben.Sterben (Piper)
Für den Glauser-Preis 2023 konnten bis zum 30. November 2022 deutschsprachige Kriminalromane von Verlagen eingereicht werden, deren Erscheinungstermin zwischen Dezember 2021 und November 2022 lag (Originalausgaben).
Jury:
Anja Marschall, Ulf Kartte, Andreas Schäfer, Christof Gasser, Tommie Goerz (= Dr. Marius Kliesch) und Moni Reinsch (Jury-Organisation)
2022: Jörg Juretzka: Nomade, Rotbuch Verlag
Foto: Harald Hoffmann
Begründung der Jury:
Kristof Kryszinski spürt in der afrikanischen Wüste vermisste Menschen auf, teils, um gegen Lohn deren Leben zu retten, teils, um seinem Vagabundendasein einen Sinn zu geben. Touristen durchqueren die Wüste, um sich von der Zivilisation zu erholen, während Einheimische auf der Flucht in die westliche Zivilisation sind. Kryszinski trifft Warlords, überschreitet im doppelten Wortsinn Grenzen, findet und beerdigt Tote. Er ist einsam unterwegs, begleitet nur von seiner Hündin Bella, bis er auf eine anspruchsvolle einheimische Schönheit trifft.
Juretzkas Wüste lebt. Sein flott-witziger Ton und sein staubtrockener Humor überdecken beinah seine subtile Kritik am Menschenhandel, an der Religion und der Rolle, die Frauen in afrikanischen Gesellschaften oft zugewiesen wird. Sein Ruhrpott-Ex-Detektiv Kristof Kryszinski ist so sensibel wie knorrig und einfach Kult.
Weiterlesen … Die bisherigen PreisträgerInnen in der Kategorie "Roman"
Die bisherigen PreisträgerInnen in der Kategorie "Debütroman"
2023: Sybille Ruge: Davenport 160 x 90, Suhrkamp
Foto © Emotional Gallery
Die Begründung der Jury:
„Meinen Vater lernte ich auf seiner Beerdigung kennen. Seine Auslöschung hatte bereits zu Lebzeiten stattgefunden. Meine Mutter hatte sechs Wochen zuvor, kurz vor ihrem Tod, erstmals seinen Namen
erwähnt.“
Sonja Slanski, Betreiberin einer Inkassofirma, erbt nach dem Tod ihrer Eltern einen Sanifair-Bon sowie eine zehn Jahre jüngere Halbschwester, Luna Moon, Künstlerin und Escort-Girl. Als sie Luna ermordet in ihrer Wohnung findet, kämpft die scheinbar abgebrühte Slanski um ihren seelischen Halt. Voller Misstrauen gegenüber der Polizei sucht sie nach dem Mörder der einzigen Person, die sie geliebt hat und verwickelt sich in immer waghalsigere Ermittlungen
im kriminellen Kunst- und Wirtschaftsmilieu Frankfurts.
Sybille Ruge zeichnet ihre Ermittlerin Slanski vordergründig als Nihilistin, deren Vertrauen allein ihrer Rossi 971 gilt. Doch auf der Jagd nach Lunas Mörder taumelt sie, den Halt verlierend, durch ein kühl inszeniertes Frankfurt voller schräger Figuren, trägt innerlich und äußerlich Narben davon, bis sie dem mutmaßlichen
Mörder schließlich vor einer Installation gegenübersteht, die ein Spiegelbild ihres eigenen Lebens ist. Die Sprache des Romans gleicht der Protagonistin: Hart, präzise,
lakonisch. Das Tempo ist hoch, man wird mitgerissen vom Sog der Ereignisse. Ein origineller und schonungsloser Roman voller ungewöhnlicher Details.
Außerdem nominiert waren:
- Mina Albich: Mexikoplatz
- Annemarie Mitterhofer: Wiener Rosenmord
- Paul Schüler: 1942 - Das Labor
- Antje Zimmermann: Frau Faust
Für den GLAUSER-Preis 2023 konnten bis zum 30. November 2022 deutschsprachige Kriminalromane von Verlagen eingereicht werden, deren Erscheinungstermin zwischen Dezember 2021 und November 2022 lag (Originalausgaben).
Jury:
Laura Noll, Nina Röttger, Günther Thömmes, Sabine Trinkaus, Ingrid Werner und Marc-Oliver Bischoff (Jury-Organisation)
2022: Eberhard Michaely, Frau Helbing und der tote Fagottist, Kampa Verlag
Foto © Heike Schröder
Begründung der Jury:
„Frau Helbing war gut gelaunt. Nicht wegen des Wetters. Heute würde es regnen. Das konnte sie unschwer an den dicken Wolken erkennen, die tief über den Dächern der Hansestadt hingen. Aber sie würde gleich nach dem Frühstück Herrn von Pohl das Fagott zurückgeben können.“
Weiterlesen … Die bisherigen PreisträgerInnen in der Kategorie "Debütroman"
Die bisherigen PreisträgerInnen in der Kategorie "Kurzkrimi"
2023: Christiane Dieckerhoff mit Bescherkind in: Wichtel, Wunder, Weihnachtmord. 24 Weihnachtskrimis von Kiel bis Wien
Foto © Ilona Voss
Die Begründung der Jury:
In einer kalten Winternacht kehrt die namenlose Protagonistin in ihr Heimatdorf Leipe in Brandenburg, zurück. Es ist eine melancholische Reise in die Vergangenheit, die von verlorener Liebe, geplatzten Träumen, Wiedervereinigung und einem Jugenddrama berichtet.
Die facettenreiche Welt von "Bescherkind" wirkt gelebt, alle Handlungsstränge sind perfekt miteinander verwoben. Ein Text so feinfühlig, so subtil und emotional wuchtig zugleich, dass er an Feinstofflichkeit grenzt und selbst steinerne Herzen zu erweichen vermag. Christiane Dieckerhoff ist nicht nur ein emotional packender Kurzkrimi, sondern auch eine moderne Liebesgeschichte ganz im Geiste der Weihnacht gelungen.
Außerdem nominiert waren:
- Thomas Kastura: Der Pakt. In: Wichtel, Wunder, Weihnachtmord. 24 Weihnachtskrimis von Kiel bis Wien
- Erwin Kohl: Braune Nächte. In: Schaurige Orte am Niederrhein. Unheimliche Geschichten.
- Günter Neuwirth: Die alte Rassel, seine gute Pumpe. In: Einmal kurz die Welt retten. Krimis.
- Elke Pistor: Venn. In: Tatort Eifel 8. Kriminelle Kurzgeschichten
In der "Kurzkrimi"-Jury für den GLAUSER 2023 waren: Raoul Biltgen, Mike Mateescu, Christiane Antons, Michael Thode und Andrea Nagele, Marlies Ferber (Juryorganisation).
2022: Kathrin Heinrichs, "Freier Fall" In: Im Mordfall Iserlohn, Emons Verlag
Kathrin Heinrichs (Foto: © Sarah Koska)
Luisa hat kastanienbraunes Haar und smaragdgrüne Augen. Sie ist 18 Jahre alt. Als ihr Vater sie zum letzten Mal sieht, sind ihre Augen geschlossen, das Haar ist blutverklebt. Sie liegt in der Rechtsmedizin. Das Auto, aus dem ihre Leiche geborgen wurde, hat ihr Vater ihr geschenkt, damit sie sicher zur Universität und wieder zurück nach Hause kam. Doch ein Gullydeckel, von einer Autobahnbrücke geworfen, hat sie getötet. Weil die Polizei den Täter nicht findet, macht der Vater sich allein auf die Suche. Am Ende hat er Erfolg. Glaubt er.
Begründung der Jury:
Kathrin Heinrichs stellt die Handlung aus zwei verschiedenen Blickwinkeln dar. Was Luisa gedacht haben mag, erfahren wir über ihren Vater. Was wir über den Mörder wissen, erfahren wir über den Mittäter. Entscheidend ist nicht die eigentliche Aktion, sondern der Weg dorthin und die Folgen für alle Beteiligten. Und die sind anders, als der Leser erwartet. Ganz anders.
Weiterlesen … Die bisherigen PreisträgerInnen in der Kategorie "Kurzkrimi"
Die bisherigen PreisträgerInnen in der Kategorie "Kinder-/Jugendkrimi"
2023: Elisabeth Herrmann: Ravna – Die Tote in den Nachtbergen, CBJ
Foto © Dominik Butzman
Die Begründung der Jury:
Elisabeth Herrmann hat es geschafft, eine wunderbare Welt mit nordischem Einfluss zu beschreiben. Mit ihrem mitreißenden Schreibstil fesselt sie die Leser/innen und bringt einem gleichzeitig die Protagonisten nahe. Trotz der Länge kreiert sie eine kontinuierliche Spannungskurve, wobei ihr ihre intensive und präzise Ausdrucksweise zu Hilfe kommt.
Außerdem nominiert waren:
- Colin Hadler: Ancora. Die Zeit ist gegen dich
- Melissa C. Hill, Anja Stapor: Lupus Noctis
Jury:
Johanna Büchel, Andreas Götz, Maren Graf und Erich Weidinger (Juryorganisation) und Anke Kemper (Jury-Co-Organisation)
2022: Dirk Reinhardt, Perfect Storm, Gerstenberg Verlag
Foto © Vanessa Jansen
Bei einem Online-Computerspiel lernen sich sechs junge Hacktivist:innen aus der ganzen Welt kennen. Als sie von Menschrechtsverletzungen im Kongo erfahren, beschließen sie, sich in die Systeme der beiden involvierten US-Konzerne zu hacken, um belastendes Material zu leaken. Doch die machen aus den Jäger:innen Gejagte im Cyberkrieg um Macht und Geld, um Recht und Moral. Und die Schlinge des amerikanischen Geheimdienstes zieht sich immer enger um die Gruppe.
Präzise Recherchen, eine ungewöhnliche literarische Technik, die das Lebensgefühl der Protagonist:innen widerspiegelt und die Beschäftigung mit aktuellen Fragen der Zeit machen aus dem politischen Roman und spannendem Thriller vor allem eines: Eine herausragende Geschichte.
Weiterlesen … Die bisherigen PreisträgerInnen in der Kategorie "Kinder-/Jugendkrimi"
Die bisherigen PreisträgerInnen in der Kategorie "Kinderkrimi"
Der Preis "Kinderkrimi" (bis 12 Jahre) wird seit 2020 getrennt vom Jugendkrimi (ab 12 Jahre) verliehen.
(Foto © Fotostudio NEVA Düsseldorf)
Jury-Begründung:
Rory Shy und seine Assistentin Matilda begeben sich auf ein Abenteuer, um das Geheimnis von Schloss Eichhorn zu lüften. Mit ihren unterschiedlichen und unerschrockenen Charakteren stellen sie sich den Gefahren, die ihnen auf ihrem Weg begegnen. Doch werden sie es schaffen, das Schloss vor dem Untergang zu bewahren und den zehn Jahre alten Mordfall an einer Lehrerin zu lösen?
Wir haben dieses Buch nominiert, weil es immer spannend, actionreich und sehr gut geschrieben ist. Lustig war auch die Gegensätzlichkeit der zwei Ermittler. Außerdem kann man nie vorhersagen, was als nächstes passiert. Eine spannende Geschichte voller Action und Abenteuer!
Außerdem nominiert waren:
- Oliver Kern: Emma & Tartufo – Mit Schnüffelrüssel auf heißer Spur
- Frauke Scheunemann: T wie Tessa – Codewort Lotusblüte
Jury: Johanna Büchel, Andreas Götz, Maren Graf und Erich Weidinger (Juryorganisation) und Anke Kemper (Jury-Co-Organisation)
2022: Cornelia Franz, Calypsos Irrfahrt, Carlsen Verlag
Eigentlich hatte es für Oscar und seine Eltern ein fröhlicher Segeltörn auf dem Mittelmehr werden sollen, doch dann fischen sie zwei afrikanische Kinder aus dem Meer, deren Flüchtlingsboot untergegangen ist. Bei der darauffolgenden Irrfahrt durch die Hafenstädte mehrerer Anrainerländer müssen sie erfahren, dass sich niemand für diese Kinder zuständig fühlt.
Jury-Begründung:
Eigentlich hatte es für Oscar und seine Eltern ein fröhlicher Segeltörn auf dem Mittelmehr werden sollen, doch dann fischen sie zwei afrikanische Kinder aus dem Meer, deren Flüchtlingsboot untergegangen ist. Bei der darauffolgenden Irrfahrt durch die Hafenstädte mehrerer Anrainerländer müssen sie erfahren, dass sich niemand für diese Kinder zuständig fühlt. Das europäische Verbrechen gegenüber Flüchtlingen wird an diesem Fall eindrucksvoll, aber unpathetisch dargestellt.
Weiterlesen … Die bisherigen PreisträgerInnen in der Kategorie "Kinderkrimi"
Die bisherigen Ehrenglauser-PreisträgerInnen
Ehren-GLAUSER für Ralf Kramp
Die Jury des SYNDIKATS hat dem Schriftsteller, Verleger, Archivar, Veranstalter und Moderator in Würdigung seines herausragenden Engagements für die deutschsprachige Krimiszene den Ehren-GLAUSER 2023 zuerkannt. Die Auszeichnung wird am wird am Mittwoch, den 10. Mai 2023 während der der 38. CRIMINALE in Darmstadt überreicht.
Begründung der Jury
Mit dem Ehren-GLAUSER wird 2023 ein Mann ausgezeichnet, ohne den man sich die deutschsprachige Krimiszene nicht vorstellen kann: Ralf Kramp. Er ist als Krimiautor, Krimikenner, Verleger, Archivar, Veranstalter und Moderator seit Jahrzehnten eine feste Größe in der deutschsprachigen Krimilandschaft.
In seiner Eigenschaft als Autor ist er vor allem für seine launigen Kurzkrimis bekannt; in fast jährlichem Rhythmus schreibt er darüber hinaus auch eine Reihe um den kauzigen Ermittler Herbie Feldmann. Doch sein Wirken für das Krimigenre beschränkt sich nicht aufs Schreiben. 2007 gründete er mit seiner Ehefrau Monika Kramp das Kriminalhaus, zu dem das mit viel Liebe eingerichtete Café Sherlock sowie das Deutsche Krimi-Archiv mit weit über 30.000 Büchern gehört. Das Krimihotel in Hillesheim wurde von Ralf Kramp ebenfalls liebevoll ausgestattet, von den Psycho-Duschvorhängen bis zu Derricks Tränensäcken hinter Glas. Er veranstaltet regelmäßig Lesungen in Hillesheim, u. a. das "Happy Kadaver Festival". Nicht von ungefähr schreibt man ihm zu, Hillesheim zur Krimihauptstadt Deutschlands gemacht zu haben.
Unter Kramps Leitung veröffentlicht der KBV-Verlag mit Sitz in Hillesheim Kriminalromane und Anthologien weit über die Grenzen der Region hinaus. So wurde etwa Jacques Berndorf, der „Vater des Regionalkrimis“, von Kramp verlegt, aber auch Newcomer*innen erhalten in seinem Haus eine Chance. Die Messestände seines Verlags in Frankfurt und Leipzig sind legendär und ein beliebter Treffpunkt vieler Krimischaffenden.
Ralf Kramps Crime-Comedy-Lesungen sind ein Genuss, er ist ein geborener Entertainer, was er viele Jahre auch als Moderator des „Tango Criminale“ anlässlich des Jahrestreffen des SYNDIKATs gekonnt unter Beweis stellte.
Mit Wilhelm Schäfer gründete er 1997 die "Agentur Blutspur", die Krimi-affinen Amateur-Ermittler*innen regelmäßig mörderische Wochenenden zum „Mitraten“ anbietet und gehört zum Planungsteam des Medienfestivals „Tatort Eifel“.
Mit dem Ehren-GLAUSER wird 2023 ein Mann ausgezeichnet, der sich in unermüdlichem Einsatz um den deutschsprachigen Krimi verdient gemacht hat.
Ralf Kramp, 1963 in Euskirchen geboren, ist Krimiautor, Verleger, Archivar, Veranstalter und Moderator. Als profunder Kenner des Krimi-Genres betreibt er zusammen mit seiner Frau Monika Kramp seit 2007 in Hillesheim das Kriminalhaus, in dem sich neben dem Café Sherlock auch das Deutsche Krimi-Archiv mit über 30.000 Büchern befindet, die größte zusammenhängende Sammlung deutschsprachiger Kriminalliteratur weltweit. Mit Wilhelm Schäfer gründete er 1997 die "Agentur Blutspur", die Krimi-Wochenenden mit Mördersuche in Echtzeit anbietet. Ralf Kramp zeichnete zudem für die Ausstattung des Krimihotels in Hillesheim verantwortlich und gehört zum Planungsteam des Medienfestivals „Tatort Eifel“. Durch seine Lesereisen und Veranstaltungen ist er weit über die Grenzen der Region bekannt und war lange Jahre Moderator des „Tango Criminale“, dem Gala-Abend auf dem Jahrestreffen des SYNDIKATS. Seit 2002 führt er den unabhängigen KBV-Verlag.
Die Ehren-GLAUSER-Jury des SYNDIKATS 2023: Tatjana Kruse, Sabina Altermatt und Herbert Dutzler
Ehren-GLAUSER für Beate und Jeff Maxian
Die Jury des SYNDIKATS hat den Ehren-GLAUSER 2022 dem "Krimi Literatur Festival" - Jeff und Beate Maxian - für herausragendes Engagement im Bereich der deutschsprachigen Kriminalliteratur zuerkannt. Jeff und Beate Maxian werden am Samstag, den 21. Mai 2022, in einer großen Gala geehrt. Seit 2007 veranstalten sie im Raum Attersee/Oberösterreich jährlich das „Krimi Literatur Festival“. Es ist damit das traditionsreichste Krimifestival Österreichs. In 15 Jahren des Bestehens lasen im Rahmen dieses Festivals bisher 157 Autor:innen an Schauplätzen im Salzkammergut, aber auch in Linz und Wien. Die Veranstalter:innen haben stets Wert darauf gelegt, neben Stars der Szene aus den deutschsprachigen Ländern auch Nachwuchsautor:innen eine Chance und eine Stimme zu geben. Sie waren und sind wegweisend für alle Veranstalter:innen von Literaturfestivals.
Begründung der Jury
Jeff und Beate Maxian – letztere vor allem als Autorin bekannt - organisieren seit 2007 das „Krimi Literatur Festival“. In den Anfangsjahren beschränkten sich die Schauplätze des Festivals auf die Gemeinden rund um den Attersee und die Bezirksstadt Vöcklabruck. In den späteren Jahren kamen Schauplätze im gesamten Salzkammergut, in der Landeshauptstadt Linz und sogar die „Krimitage Wien“ hinzu. Dies alles ohne die Unterstützung großer Sponsoren. Auch in den Pandemiejahren 2020 und 2021 fand das Festival statt, wenn auch notgedrungen mit reduziertem Programm.
Neben Stars der Szene aus der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) waren bisher auch sämtliche Preisträger:innen des Österreichischen Krimipreises beim Festival zu Gast. Doch nicht nur bereits arrivierten Autor:innen bietet das Festival eine Bühne, es werden stets auch Newcomer:innen zu Lesungen eingeladen und gefördert.
Verdient gemacht hat sich das Festival auch durch die Bemühungen, die im deutschen Sprachraum oft nahezu unüberwindlichen Barrieren zwischen U- und E-Literatur zu übersteigen, um im Namen der Leseförderung und Lesefreude (bei Großen und Kleinen) alle Genres der Kriminalliteratur mit einzubinden.
Darüber hinaus sind aus dem Festival durch die herausgeberische Tätigkeit der Veranstaltungsleitung zahlreiche Anthologien entstanden, von „Tatort Salzkammergut“ (2009) bis „Mordsbescherung 3“ (2018).
Die Preisträger:innen haben mit ihrem Festival gezeigt, dass auch ohne finanzkräftige Unterstützung im Hintergrund die Ausrichtung eines Festivals über einen langen Zeitraum hinweg möglich ist. Dadurch konnten sie hoffentlich andere motivieren, es ihnen gleichzutun. Sie haben sich damit um die Krimiszene hochverdient gemacht.
Die Ehren-GLAUSER-Jury des SYNDIKATS 2022: Tatjana Kruse, Herbert Dutzler und Sabina Altermatt