2024 Kategorie Roman

Der GLAUSER-Preis 2024 in der Kategorie "Roman" geht an Joachim B. Schmidt. Die Auszeichnung wurde am Samstag, den 18. Mai 2024, in einer großen Gala im Rahmen der CRIMINALE in Hannover verliehen. Der Preis ist mit 5.000 Euro in bar in nicht fortlaufend nummerierten Scheinen dotiert.

 

 

 

 

 

PREISTRÄGER DES Glauser 2024 in der Kategorie "Roman":

Joachim B. Schmidt: Kalmann und der schlafende Berg (Diogenes) 

 


kalmann und der schlafende berg 9783257072662Schmidt Joachim B 900027829 beschnittenJoachim B. Schmidt  

Kalmann und der schlafende Berg (Diogenes) 

Foto ©Eva Schram/ © Diogenes Verlag

Unfreiwillig findet sich Kalmann im Hauptquartier des FBI in Washington wieder. Ausgerechnet er, der „Sheriff“ von Raufarhöfn. Dabei sollte er bloß seine amerikanische Familie kennenlernen. Dank der jungen FBI-Agentin Dakota Leen landet er nicht im Gefängnis, sondern bald wieder sicher zu Hause in Island. No need to worry. Dass sein Name von nun an auf einer schwarzen Liste steht, stört ihn nicht, teilt er dieses Schicksal doch mit seinem kürzlich verstorbenen Großvater.

Eine Tatsache, die seinen Verdacht, dieser sei ermordet worden, erhärtet. Zielstrebig nimmt er die Ermittlungen auf, nichtsahnend, in welch ein explosives Wespennest er stechen wird.

In „Kalmann und der schlafende Berg“ begegnet uns eine der liebenswertesten und eindrücklichsten Figuren der gegenwärtigen Kriminalliteratur zum zweiten Mal.

Erinnerungen durch den eingeschränkten Blick eines naiven Erzählers zu filtern, ist ein genialer Kunstgriff des Autors. Selbst epochale Weltgeschichte können wir so in einem neuen Licht betrachten, bar jeder herkömmlichen Bewertung. Eine Fähigkeit, die uns in medial verhetzten Zeiten nahezu verlorengegangen ist.

Kalmann beobachtet, analysiert und handelt nach einfachen Regeln: Wenn jemand Hilfe braucht, hilft man. Wenn man verloren geht, bleibt man stehen. Das ist ein Naturgesetz.

Mit starken Bildern führt uns der Autor an die raue, pittoreske Natur Islands und seine Bewohner heran. Die passgenaue Wortwahl lässt uns mit seinem Helden staunen, stöhnen, lachen und zittern. Denn es wird auch brandgefährlich. Nicht nur für den Sheriff, der erneut die Welt retten muss - und uns grübelnd zurücklässt, ob der Mann mit der Fischsuppe im Kopf nicht doch der Klügere ist.

„Kalli minn, du bist ein Weiser“, sagt seine Mutter. „Korrektomundo“, sagen wir und ergänzen: „Joachim B. Schmidt, du bist ein magischer Autor.“


Außerdem nominiert waren:

Vera Buck: Wolfskinder (Rowohlt Polaris)

Sabine Kunz: Die Saubermacherin. Wischen impossible (Gmeiner)

Elsemarie Maletzke: Agathes dunkler Garten (Schöffling & Co.)

Sven Stricker: Sörensen sieht Land (rororo)

 

Jury:

 Jochen Bender, Ricarda Oertel, Beate Ferchländer, Dorle Gelbhaar, Reimer Eilers und Moni Reinsch (Jury-Organisation)


(Die Aussschreibungen für das Jahr 2025 finden Sie hier.)