News
Bücherspende für Gemeindebibliothek
Die CRIMINALE in Schwetzingen zeigt nachhaltig Wirkung. SYNDIKATS-Mitglied Claudia Schmid war 2024 in der Jury für den Debüt-GLAUSER und hat ihre Jury-Bücher als Geschenk in die Gemeindebibliothek Ilvesheim gebracht. Das Team freute sich über die Bücherspende und die Leserinnen und Leser haben feinen, neuen Lesestoff.
Nahmen die neuen Bücher entgegen: Dr. Caroline Rödel-Braune und Christina Schobert (links beginnend) von der Gemeindebibliothek Ilvesheim.
Frohe Ostern!
Veränderungen im Vorstand
Veränderungen hat diese CRIMINALE im Vorstand des SYNDIKATS gebracht. Einstimmig wählte die Mitgliederversammlung die Hamburgerin Carola Christiansen zur neuen ersten Vorsitzenden und damit zur Nachfolgerin von Matthias Bieling, der das Amt zwei Jahre innehatte. Auch beim Vorstand für Finanzen gab es eine Veränderung: Herbert Knorr übernahm das Amt von Christine Bonvin, die den Posten im zurückliegenden Jahr interimsweise für den ausgeschiedenen Walther Stonet angetreten hatte. Auch Herbert Knorr wurde einstimmig ins Amt gewählt ebenso wie die zweite Vorsitzende Beate Ferchländer, der Vorstand für Kommunikation, Klaus Maria Dechant sowie die Beirätinnen Moni Reinsch (GLAUSER), Monika Pfundmeier (Kulturpolitik), Petra Steps (Festivalförderung) und Christiane Dieckerhoff (Ehrenamt).
CRIMINALE in Schwetzingen: ein Krimi-Festival der Superlative
240 Autorinnen und Autoren, rund 2.000 Besucher bei über zwei Dutzend Veranstaltungen - das sind Eckdaten einer grandiosen CRIMINALE 2025 in Schwetzingen, die am 12. April 2025 mit einer rauschenden Gala im Mozartsaal des Schwetzinger Schlosses zu Ende ging.
Ein Ende hatte damit auch das Rätseln um die Frage, wer am Ende die begehrten GLAUSER mit nach Hause nehmen darf. Das SYNDIKAT gratuliert den Preisträgerinnen und Preisträgern Till Raether mit STURMKEHRE (Kategorie Roman), Ana Wetherall-Grujić mit BLUTSCHWESTERN (Kategorie Debüt), Isabella Archan mit FRÖNDENBERGER FÄDEN (Kategorie Kurzkrimi), Andreas Brettschneider mit DIE FALLE (Kategorie Jugendkrimi) und Alice Pantermüller mit DIE AUSSERGEWÖHNLICHEN FÄLLE DER FLORENTINE BLIX – DIE RACHE DES SEESTERNS (Kategorie Kinderkrimi).
Zum Auftakt konnte ein sichtlich gerührter Frank Schätzing den Ehren-GLAUSER für seine unbestrittenen Verdienste um den deutschsprachigen Kriminalroman entgegennehmen.
Ihr wollt in Erinnerungen schwelgen und die GALA noch mal anschauen? Gerne! Einfach hier klicken.
Und für alle, die jetzt Blut geleckt haben und sich schon auf die nächste CRIMINALE freuen: Vom 6. bis 9. Mai 2026 ist die CRIMINALE in Salzburg.
Till Raether erhält den GLAUSER 2025 für seinen Roman "Danowski: Sturmkehre"
Der GLAUSER-Preis 2025 in der Kategorie "Roman" geht an Till Raether. Die Auszeichnung wurde am Samstag, den 12. April 2025, in einer großen Gala im Rahmen der CRIMINALE in Schwetzingen verliehen. Der Preis ist mit 5.000 Euro in bar in nicht fortlaufend nummerierten Scheinen dotiert.
PREISTRÄGER DES Glauser 2025 in der Kategorie "Roman":
Till raether: Danowski: Sturmkehre (Rowohlt Polaris)
Till Raether
Danowski: Sturmkehre (Rowohlt Polaris)
Foto © Vera Tammen
Dem Hamburger Hauptkommissar Adam Danowski steht das Wasser bis zum Hals. Er hat etwas getan, das ihn ins Gefängnis bringen und damit alles kosten könnte, was ihm wichtig ist. Leider weiß das auch sein Vorgesetzter Kienbaum. Sein Plan: Danowski soll seine Karriere voranbringen und einem unlängst gefassten Serienmörder den ungelösten Fall einer vermissten Frau unterschieben. Danowski steht vor der Wahl, sich Kienbaum zu beugen oder die seit den Neunzigern verschwundene Maria Kolossa selbst zu finden. Er macht sich auf den Weg in einen perfekten, tödlichen Sturm.
Till Raether orientiert sich an den klassischen Strukturen des Ermittlerkrimis und durchbricht gleichzeitig dessen Konventionen. Seine Figuren verweigern sich den Erwartungen an ihre Rollenbilder, weil sie ihren Emotionen, ihren Impulsen und ihren subjektiven Wertvorstellungen folgen. Dabei geht es nicht um erzwungene Originalität, sondern im Gegenteil um die Abbildung glaubwürdiger, vielschichtiger Charaktere, so warm und lebendig, dass man ihren Herzschlag zu hören glaubt.
Diese erfrischende Authentizität bildet sich auch in der Sprache des Romans ab: ebenso überraschende wie überzeugende Bilder und Vergleiche, ein Satzrhythmus, der sich dem Tempo der Handlung anpasst, lyrisch-zarte Beschreibungen und herrlich trockene Dialoge – Raether beherrscht die Klaviatur der Poetik, ohne damit zu kokettieren.
Danowski: Sturmkehre ist ein Roman, den man mehrmals hintereinander lesen möchte: um den überraschenden Entwicklungen der fesselnden Handlung zu folgen, um alle originellen Wortspiele, Sprachschöpfungen und Stilmittel auszukosten und schließlich um noch einmal tief in die Welt seines empathischen und verletzlichen Helden einzutauchen, der nur selten wirklich entschlossen ist außer in seinem Ringen um Gerechtigkeit.
Außerdem nominiert waren:
Nicole Eick: Wenn der Engel kommt (Edition Tingeltangel)
Henri Faber: Gestehe (dtv)
Thomas Knüwer: Das Haus, in dem Gudelia stirbt (Pendragon)
Jakob Nolte: Die Frau mit den vier Armen ((Suhrkamp Nova
Jury:
Cornelia Härtl, Daniel Wehnhardt, Kerstin Lange, Ellen Dunne, Jordan T.A. Wegberg und Lena Johannson (Jury-Organisation)
Die PreisträgerInnen der Vorjahre finden Sie hier.
Ana Wetherall-Grujić erhält den GLAUSER 2025 für ihren Debütroman "Blutsschwestern"
Der GLAUSER-Preis 2025 in der Kategorie "Debütroman" geht an Ana Wetherall-Grujić. Die Auszeichnung wurde am Samstag, den 12. April 2025, in einer großen Gala im Rahmen der CRIMINALE in Schwetzingen verliehen. Der Preis ist mit 2.000 Euro in bar in nicht fortlaufend nummerierten Scheinen dotiert.
PREISTRÄGERIN DES GLAUSER 2025 in der Kategorie "Debütroman":
Ana Wetherall-Grujić: Blutsschwestern (Kremayr & Scheriau)
Ana Wetherall-Grujić
Blutsschwestern (Kremayr & Scheriau)
Foto © Minitta Kandlbauer
Was ist ein Krimi? Mit Blutsschwestern prämieren wir einen hochspannenden Roman, dessen Handlung sich durchgehend um Verbrechen unterschiedlicher Art dreht – einen Kriminalroman im besten Sinn. „Er hat seinen Bauch gehalten. Ich das Messer. Dann habe ich ihm die Kehle durchgeschnitten.“ (S. 92)
Ana Wetherall-Grujić, kurz vor Kriegsbeginn geboren in Jugoslawien und aufgewachsen in Tirol, nimmt uns mit in die Welt zweier seit langem entfremdeter Schwestern, die in existentieller Not wieder zusammenfinden. Nach der gewaltsamen Befreiung aus einer Missbrauchsbeziehung suchen sie Rettung ausgerechnet an dem Ort, an dem die familiären Verletzungen ihren Ausgang genommen haben – in der serbischen Heimat ihrer Eltern, wo die Versehrungen der Kriege, die zur Auflösung einer Nation geführt haben, immer noch nachwirken.
Im Zentrum der Handlung stehen zwei Schwesternpaare. Auf der einen Seite die stets wütende Unternehmensberaterin Sanja, die ihre Schwester Ljiljana vor einer Verurteilung wegen des Mordes an ihrem Partner bewahren will. Auf der anderen Seite die serbischen Mafia-Patinnen, die Jovanović und die Perić, die sich seit dem erzwungenen Suizid ihrer Schwester in einem erbitterten Nachbarschaftskonflikt aufreiben. Zwischen den Frauen entsteht eine äußerst unterhaltsame Dynamik, geprägt von ruppiger Warmherzigkeit und gegenseitigen Verpflichtungen, die nicht nur zu weiterem Blutvergießen führt, sondern Sanja und Ljiljana auch verblüffende Perspektiven eröffnet.
Ein großartiges Debüt einer jungen Autorin. Mit krassen Sprachbildern und zornigem Witz gelingt es ihr, brachiale Gewalt ebenso unentrinnbar zu schildern wie alltägliche Ausbeutung und weibliche Wut. Ein Rohdiamant? Ja! Aber einer, den die Autorin dir mit voller Wucht durch das geschlossene Fenster vor die Füße schmettert.
Außerdem nominiert waren:
Stefan Grebe: Die Übermacht ( Bastei Lübbe)
Roland Muller: Eisrausch (Aufbau Taschenbuch)
Turid Müller: Im Schatten der Insel (Piper)
Susanne Tägder: Das Schweigen des Wassers (Klett-Cotta)
Jury:
Lucie Flebbe, H. Dieter Neumann, Gudrun Lerchbaum, Claudia Schmid, Rudi Müllenbach und Elke Pistor (Jury-Organisation)
Die PreisträgerInnen der Vorjahre finden Sie hier.
Isabella Archan erhält den GLAUSER 2025 für ihren Kurzkrimi "Fröndenberger Fäden"

Der GLAUSER-Preis 2025 in der Kategorie "Kurzkrimi" geht an Isabella Archan. Die Auszeichnung wurde am Samstag, den 12. April 2025, in einer großen Gala im Rahmen der CRIMINALE in Schwetzingen verliehen. Der Preis ist mit 1.000 Euro in bar in nicht fortlaufend nummerierten Scheinen dotiert.
PREISTRÄGERIN DES GLAUSER 2025 in der Kategorie "Kurzkrimi":
Isabella Archan: Fröndenberger Fäden. In: Verbrechen nebenan. Mord am Hellweg XI. (Grafit)
Isabella Archan (Foto © C. Assaf)
Fröndenberger Fäden.
In: Verbrechen nebenan. Mord am Hellweg XI. (Grafit)
„Sie versuchte, die Gedanken einzufädeln. Doch jeder Faden, den sie sich imaginierte, rutschte am Nadelöhr der Gegenwart vorbei.“ Mit diesen Worten beginnt eine Geschichte, die von einer alten Frau, einem Taxifahrer und einer Stadt erzählt.
Einer Frau, die einen Plan hat, sorgfältig notiert auf einem Zettel. Einem Taxifahrer, der ein dunkles Geheimnis hat, oder vielleicht auch nicht, und einer Stadt mit Orten der Erinnerung. Getrieben von dem Wunsch, nicht zu vergessen, irrt die alte Frau durch diese Stadt. Es ist ein Abschied in Raten. Ein Abschied von der Stadt, den Erinnerungen und den Menschen, die sie liebt. Ein Abschied von sich selbst. Doch da ist noch die eine Aufgabe, die sie zu erfüllen hat, bevor das Vergessen zuschlägt: Auge um Auge. Zahn um Zahn. Leben um Leben.
Isabella Archan erzählt eine klassische Rachegeschichte, doch mit ihrer Erzählsprache, die ganz auf die Erlebniswelt der Protagonistin fokussiert, und mit Bildern, die so beiläufig wie Margeritenstiche entstehen, zieht sie den Leser in die fragmentierte Wirklichkeit der alten Frau. Gemeinsam mit ihr klammern wir uns an Orte, um uns nicht zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Erinnerung und Vergessen zu verlieren. Alles hat sie geplant, doch die Zeit ribbelt ihr Gehirn auf, und weder wir als Leser noch die alte Dame können sicher sein, dass sie sich lang genug erinnert, um Rache zu nehmen.
Isabella Archan nimmt uns als Lesende mit in diese Gedankenwelt. Wir begleiten die alte Dame auf diesem Trip durch die sommerliche Stadt: spüren die Hitze, die Schwere der Luft. Und auch nachdem die letzten Zeilen gelesen sind, fällt es uns schwer, loszulassen. Zu sehr hat man sich im Gewirr der Fröndenberger Fäden verheddert. Eine Geschichte, die sich ganz leise ins Bewusstsein webt. Eine großartige Geschichte.
Außerdem nominiert waren:
Elsa Dix: Eiswellen. In: Du stirbst nicht nur zur Sommerzeit. (HarperCollins)
Rita Janaczek: : 7 Minuten vor Mitternacht. (Machandel)
Christiane Nitsche-Costa alias C. N. Costa: Endlich vegan. In: Strandkorb, Mord & Sonnenbrand: Krimis von der Küste. (Kellner)
Su Turhan: Rot wie Blut. In: Myrrhe, Mord und Marzipan. (Droemer-Knaur)
Die PreisträgerInnen der Vorjahre finden Sie hier.
Andreas Brettschneider erhält den GLAUSER 2025 für seinen Jugendkrimi "Die Falle"

Der GLAUSER-Preis 2025 in der Kategorie "Jugendkrimi" geht an Andreas Brettschneider. Die Auszeichnung wurde am Samstag, den 12. April 2025, in einer großen Gala im Rahmen der CRIMINALE in Schwetzingen verliehen. Der Preis ist mit 2.000 Euro in bar in nicht fortlaufend nummerierten Scheinen dotiert.
Preisträger des GLAUSER 2025 in der Kategorie "JUGENDkrimi":
Andreas Brettschneider: Die Falle
Andreas Brettschneider
Die Falle (Ueberreuter)
Mit seinem Buch „Die Falle“ ist Andreas Brettschneider ein spannendes und außergewöhnliches Buch über ein aktuelles Thema gelungen, das es schafft, nicht nur den jugendlichen Leser mitzureißen: Mobbing. Stellung beziehen, sich nicht wegzuducken ist gerade in der heutigen Zeit sehr wichtig und in diesem Buch in einem spannenden Plot und jugendnaher, griffiger Sprache verpackt.
Mobbing ist an der Schule des 16-jährigen Victors an der Tagesordnung, die Gang von Jussem macht jeden Schultag zur Qual. Victor gehört zur schweigenden Mehrheit, die versucht, nicht aufzufallen, um nicht selbst gemobbt zu werden. Der neue Schüler Martin will diese Angstspirale durchbrechen, indem er eine Bärenfalle aufstellt, in der sich der Anführer der Mobber schwer verletzt. Feinsinnig und authentisch erzählt Brettschneider, wie sich die ehemals Gemobbten Victor und Martin anschließen und Victor mit Schrecken feststellen muss, wie schnell sich die Machtverhältnisse komplett umkehren können und man sich im Recht fühlt, wenn man Grenzen überschreitet, und die ehemaligen Opfer zu Tätern werden. Trotz des ernsten Themas spürt man nie den erhobenen pädagogischen Zeigefinger. Im Gegenteil, die Geschichte des sympathischen Außenseiters Victor liest sich sehr unterhaltsam, teilweise auch lustig: Genau wie bei vielen Jugendlichen dieses Alters ist er geprägt von Unsicherheit, reflektiert aber auch sehr sein Verhalten. Die Gedanken und Bedenken des Protagonisten sind sehr authentisch erzählt, nie moralisierend und geben viele Anstöße für eigene Überlegungen zu diesem Thema. Gerade in der heutigen Zeit, in der Zivilcourage und das Einsetzen für eigene Werte sehr wichtig sind, ein sehr gelungenes Buch!
Ein bis zur letzten Seite spannend und vielschichtig erzähltes Buch über Zivilcourage, die erste Liebe und Freundschaft. Eine Geschichte, die unter die Haut geht!
Außerdem nominiert waren:
Maja Nielsen: Der Tunnelbauer (Gerstenberg)
Ursula Poznanski: Scandor (Loewe)
Jury:
Saskia Gauthier, Horst-Dieter Radke, Cornelia Franz, Susanne Hanika und Anke Kemper (Juryrganisation)
Die PreisträgerInnen der Vorjahre finden Sie hier.